Schule im Dorf lassen: Karl-Drais-Schule Hirschberg-Heddesheim zu einer Gemeinschaftsschule weiterentwickeln

Veröffentlicht am 20.08.2013 in Pressemitteilungen

Der Vorstand der SPD-Hirschberg befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung unter anderem auch mit der Gemeinschaftsschule und dem damit verbundenen Bürgerentscheid.

In Hirschberg stelle sich nicht die Frage, wie man zur Schulpolitik der vorigen oder der jetzigen Landesregierung stehe. Tatsache sei, dass die unter der damaligen Landes¬regierung gebildete Werkrealschule des Schulzweckverbandes Hirschberg / Heddesheim aufgrund der drastisch gesunkenen Anmeldungen mittelfristig nicht überlebensfähig ist. Wird sie geschlossen, habe Hirschberg nur noch Grund-schulen. Einer Gemeinde wie Hirschberg, die laut Bürgermeister Just „erste Geige“ an der Bergstraße spielen möchte, werde dies nicht gerecht. „Denn eine weiterführende Schule gehört in unser Gemeinwesen“, so Vorstandsmitglied Ulrich Wiedemann. Ein Verlust einer weiterführenden Schule am Ort wäre ein struktureller Rückschritt, der nie mehr wiedergut gemacht werden könne. Nun drängt sich der Eindruck auf, der Gemeinderat und Bürgermeister wollten sich vor einer Entscheidung drücken. Nur deshalb komme der Bürgerentscheid. Die Hirschberger Bevölkerung hätte aber ein Anrecht darauf gehabt zu erfahren, wer im Gemeinderat für oder gegen eine weiterführende Schule ist.

Die Gemeinschaftsschule steht für gute Bildung am Ort.

Bei der Gründung des Schulzweckverbandes Hirschberg-Heddesheim vor drei Jahren war die gemeinsame Basis, die Schule dauerhaft zu führen und weiterzuentwickeln. Und das aus gutem Grund: Denn eine Gemeinschaftsschule beinhalte ein Ganztagsangebot. Gerade für Kinder, deren Eltern ihrem Beruf nachgehen wollen oder sogar nachgehen müssen, sei das ein großer Vorteil. „Man wundere sich jetzt schon, dass sich der Gemeinderat mehrheitlich für einen Bürgerentscheid aussprach; beim 7,7-Millionen-Projekt Hilfeleistungszentrum war das überhaupt kein Thema“, vermerkte Rolf Heckmann. Ganz anders der Heddesheimer Gemeinderat: Der sprach sich einstimmig, also mit allen Stimmen von CDU, SPD, Grüne und FDP, für die Gemeinschaftsschule aus und damit für den Erhalt der weiterführenden Schule an den beiden Standorten. „Das war ein eindeutiges Signal an Hirschberg“. Dieser Schultyp sei gleichermaßen für leistungsstarke als auch für etwas leistungsschwächere Schüler geeignet. Gerecht werde man dem durch Lernunterstützung und Betreuung für jeden einzelnen Schüler sowie durch unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten. „Kinder lernen dadurch ihre Stärken kennen“, sagte Gemeinderätin Eva-Marie Pfefferle. Und er biete differenzierte Abschlüsse, vom Hauptschul- bis zum echten Realschulabschluss mit Mittlerer Reife, mit der Möglichkeit anschließend auf ein allgemeinbildendes Gymnasium, ein Technisches Gymnasium oder ein Wirtschaftsgymnasium zu wechseln oder eine Ausbildung im Handwerk, in der Verwaltung oder in der Industrie aufzunehmen.
Gerade durch die Weiterentwicklung werde die Schule attraktiver und ziehe aus
dem Umkreis von Heddesheim und Hirschberg Schülerinnen und Schüler an.
Bei den bereits laufenden 41 Gemeinschaftsschulen war das so, weil das
pädagogische Konzept Schüler, Eltern und Schulträger vor Ort überzeugte. Dass
dies der CDU-Landtagsabgeordnete Wacker in Zweifel ziehe, sei sehr bedauerlich und der Vorstand wies das mit Nachdruck zurück. Der klebe an überholten Schulstrukturen der alten schwarz-gelben Landesregierung, ohne auch nur ansatzweise den Schülerrückgang zur Kenntnis zu nehmen. Das Lehrerkollegium der Karl-Drais-Schule habe sich einstimmig in geheimer Abstimmung für die Gemeinschaftsschule ausgesprochen und seit vier Jahren überaus engagiert schülerorientierte, moderne Unterrichtsformen praktiziert. Auch der Elternbeirat stehe geschlossen hinter der Weiterentwicklung der Schule. „Dies ist ein echter Glücksfall für den Hirschberger und Heddesheimer Schulstandort“, meinte Gemeinderätin Eva-Marie Pfefferle.

Weiterführende Schule und Pflichtaufgaben geht das?

Die Verwaltung spreche von Pflichtaufgaben, die es zu bewältigen gäbe. „Ja ist denn eine Schule keine Pflichtaufgabe, wo doch Bildung und Ausbildung in der heutigen Arbeitswelt erste Priorität hat“, fragte sich der Vorstand. Können wir uns die Weiterentwicklung der Schule zu einer Gemeinschaftsschule überhaupt leisten, so die Frage in der Vorstandssitzung. Diese bejahte Gemeinderat Dr. Horst Metzler und belegte seine Aussage mit Fakten. Es sei unfair, wenn Millionenbeträge der Gemeinschaftsschule zugerechnet werden, die zum guten Teil auch bei der Weiterführung der Werkrealschule für die Sanierung anfallen würden. Bei den von der Verwaltung genannten Kosten von 3 Millionen entfallen nur 1,7 Millionen auf die Gemeinschaftsschule. Und abzüglich eines Zuschusses von der Landesregierung über 350.000 Euro verblieben 1,35 Millionen. Dadurch würden Pflichtaufgaben nicht vernachlässigt. Denn im Haushalt der Gemeinde Hirschberg stünden in der mittelfristigen Finanzplanung 2014 für ein Parkdeck 600.000 Euro, das jetzt noch nicht gebraucht werde, und die Teilsumme von 800.000 Euro für eine Trainingshalle, was für diese sowieso nicht ausreiche. „Diese Mittel über 1,4 Millionen sind besser verwendet für eine Schule“, bekräftigte der Vorstand. Hirschberg sei also gut aufgestellt. Allein finanzielle Argumente könnten nicht das Kriterium für eine Entscheidung sein. Und beim Hilfeleistungszentrum hätten die Mehrheitsfraktionen von FWV und CDU alle Maßstäbe für einen kostengünstigen Zweckbau vom Tisch gewischt. Da waren Schlauchturm, Foyer, Aussichtsplattform und 8 Stellplätze gerade gut genug.
„Hirschberg als Schulstandort einer weiterführenden, fordernden und fördernden Schule bietet Vorteile für Gewerbe und Vereine“, war auf der Vorstandssitzung der SPD-Hirschberg abschließend zu hören.

 

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